UX Design Trends 2024
Diese UX Design Themen sollte man 2024 nicht aus den Augen verlieren.
Kategorie: UX Design
Warum sollte ich UX-Design-Trends kennen?
Wir wollen als UX-Designer für eine stetig bessere Customer Experience sorgen. Dafür ist es (logischerweise) essenziell, sich regelmäßig über neue Entwicklungen und Technologien zu informieren. Indem sich Designer stetig an die Erwartungen der User anpassen und zukunftsorientiert agieren, können sie selbst und Unternehmen sicherstellen, dass Produkte weiterhin ansprechend und modern sind, und den aktuellen Bedürfnissen der Zielgruppe gerecht werden. Dies ermöglicht eine kontinuierliche Verbesserung und Innovation der User Experience.
Was beeinflusst UX-Trends und UI-Trends?
Zuerst einmal ist es wichtig zu beachten, dass UX-Design-Trends von technologischen Entwicklungen, Userverhalten, globalen Trends, wirtschaftlichen Anforderungen, der Design-Community, Userfeedback, gesetzlichen Vorschriften und Usability-Studien beeinflusst werden.
Die Wechselwirkung all dieser Faktoren formt die Dynamik und Richtung der UX-Design-Trends. Designer, Researcher und Developer müssen sich dessen bewusst sein und diese Einflüsse berücksichtigen, um eine User Experience zu schaffen, die den aktuellen Anforderungen und Erwartungen gerecht wird.
Bei der NOVA haben wir einen Blick auf die UX-Design-Trends in diesem Jahr geworfen und möchten auf die 10 wichtigsten eingehen.
Kategorie A: Grundlegende Prinzipien
Grundlegende Prinzipien im UX- und UI-Design bilden das solide Fundament für eine reibungslose und effektive User Experience. Diese Prinzipien, wie responsives UI, Minimalismus, Bento Grid, Inklusivität als Denkweise und Sustainable UX, sind essenziell für die Entwicklung von User Interfaces, die nicht nur funktional, sondern auch anpassungsfähig, ästhetisch ansprechend und ethisch vertretbar sind.
Minimalismus
Minimalismus und negativer Raum sind zeitlose Designansätze, die klare und fokussierte User Interfaces ermöglichen. Saubere und aufgeräumte Layouts bleiben ein Eckpfeiler effektiven UI-Designs in 2024.
Apple ist ein Beispiel für minimalistisches Design, das klare Linien und einfache Symbole verwendet, um eine intuitive User Experience zu bieten.
Die Verwendung von 3D-Designelementen wird 2024 weiter zunehmen, da sie Tiefe und Interaktivität in digitale Oberflächen bringen.
Die Kombination von 3D-Design mit minimalistischen Prinzipien kann zu visuell ansprechenden und benutzerfreundlichen Oberflächen führen.
Responsives UI
Responsives UI-Design ist nicht neu, bleibt jedoch weiterhin die Grundlage für ein effektives User Interface und eine effektive User Experience. Insbesondere in 2024 wird es für erfahrene UX/UI-Designer weiterhin oberste Priorität haben. Mit User, die auf verschiedenen Geräten auf Websites und Anwendungen zugreifen, ist es entscheidend, eine nahtlose User Experience über verschiedene Bildschirmgrößen und Auflösungen hinweg zu gewährleisten. Gerade in einer Zeit, in der verschiedene Unternehmen unterschiedliche Geräte auf den Markt bringen, ist es essenziell jeden einzelnen User abzuholen.
Doch es hört nicht nur bei der einzelnen Erfahrung an einem Gerät auf. Die Fokussierung auf plattformübergreifendes Design ermöglicht es User, nahtlos zwischen Geräten zu wechseln, ohne die Benutzerfreundlichkeit zu beeinträchtigen. Ein Beispiel hierfür ist Spotify, da es über alle Endgeräte hinweg ein responsives Design nutzt, um auf verschiedenen Bildschirmgrößen optimal dargestellt zu werden. Darüber hinaus ermöglicht es eine nahtlose Verknüpfung aller Geräte und somit ein übergreifendes Musikerlebnis ohne Einschränkungen.
Bento Grid
Bento Grids sind eine Art Rasterlayout, das darauf abzielt, responsiv und flexibel zu sein. Bento Grids gehen Hand in Hand mit responsivem Design. Während Responsive Design den Ansatz „mobile First“ verfolgt, steht bei Bento Grids „Container First“ im Vordergrund. Bei einem „Container First“-Design bekommt jeder Inhalt einen festen Rahmen (Container), in dem der Inhalt angesiedelt ist. Somit wird ein beständiges Layout gewährleistet. Ein visuelles Beispiel findet sich hier unten.
Bento Grids eignen sich perfekt für die Erstellung komplexer Layouts, die auf allen Geräten gut aussehen. In 2024 können wir erwarten, dass digitale Oberflächen in Bento Grids designed werden, um benutzerfreundliche und visuell Ansprechende Oberflächen zu schaffen.
Ein Beispiel für die Verwendung von Bento Grids ist die Website von Dropbox, die eine flexible Rasterstruktur verwendet, um Inhalte auf verschiedenen Bildschirmgrößen optimal anzuzeigen. Auch Bolt nutzt Bento Grids für ihr Webseiten Layout
Inklusivität als Denkweise
Inklusives Design sollte nicht nur als Trend betrachtet werden, sondern als grundlegende Denkweise im UI/UX-Design verankert sein. Es handelt sich hierbei um eine spezifische Herangehensweise an die Gestaltung von Produkten, Dienstleistungen und Umgebungen. Es berücksichtigt die vielfältigen Bedürfnisse und Fähigkeiten aller User.
Ziel ist es, Erfahrungen zu schaffen, die für die größtmögliche Gruppe von Menschen zugänglich sind. Es wird auch weiterhin eine wachsende Sensibilisierung für die Bedeutung von Inklusivität und Barrierefreiheit im UX-Bereich geben. Mittlerweile wird erwartet, dass es sich hier nicht mehr um ein optionales Extra handelt, sondern als grundlegender Bestandteil in UX-Prozessen zu finden ist. Somit sollte Barrierefreiheit und inklusives Design ganzheitlich gesehen werden und sich auf viele verschiedene Bereiche auswirken – Einfache Sprache, gendergerechte Sprache, Sprach– und einhändige Bedienung sind hier nur einige Beispiele. Es sollte stets berücksichtigt werden, dass sich Beeinträchtigungen des Sehens, Hörens, Sprechens und der Bedienung nicht nur auf Personen bezieht, die permanent davon betroffen sind. Alle Einschränkungen können auch temporär oder situativ zutreffen.
Sustainable UX
Sustainable UX gewinnt an Bedeutung, da die Design-Community verstärkt auf umweltfreundliche Praktiken und ethische Designentscheidungen achtet. Das Bewusstsein für ökologische Auswirkungen und soziale Verantwortung beeinflusst Designentscheidungen, angefangen bei der Materialauswahl bis hin zur Lebensdauer von digitalen Produkten. Designer werden zunehmend aufgefordert, nachhaltige Praktiken zu integrieren, um umweltfreundliche und ethisch verantwortliche Produkte zu schaffen. Ein weiterer wesentlicher Aspekt der Sustainable UX ist auch die Berücksichtigung von Energieeffizienz und die einhergehende Reduzierung des Energieverbrauchs von digitalen Produkten und Plattformen sowie die Langlebigkeit und Reparierbarkeit der Produkte. Alles zusammengenommen dient dem größeren Ziel des ressourcenschonenden Designs.
Die Reduzierung von Datenmengen, Optimierung von Bildern und die Minimierung von Netzwerkaktivitäten sind Beispiele von Maßnahmen, um den allgemeinen Ressourcenverbrauch digitaler Produkte zu minimieren.
Ein Beispiel hierfür ist die Webseite Ecosia, die Bäume pflanzt und umweltfreundliche Entscheidungen fördert. Sustainable UX geht somit weit über den Bildschirm hinaus.
Kategorie B: Emotion und Persönlichkeit
Emotion und Persönlichkeit verleihen dem Design eine menschliche Note, die über die bloße Funktionalität hinausgeht. Durch Elemente wie emotionales Design, Growth–Design & Hyper-Personalisierung, künstliche Intelligenz, Voice User Interfaces und Motion Design wird eine tiefere Verbindung zwischen User und Produkt geschaffen.
Emotionales Design
Emotionales Design geht über die reine Funktionalität hinaus und zielt darauf ab, eine emotionale Bindung zwischen dem User und dem Produkt herzustellen. Dieser Ansatz steigert nicht nur die Usererfahrung, sondern kann auch die Markentreue und den Umsatz erhöhen.
Beispiele wie Slack, das durch eine benutzerfreundliche Oberfläche und humorvolle Mikrotexte eine emotionale Bindung aufbaut, oder Asana, die mit ihren „Celebration Creatures“ eine spielerische Komponente hinzufügen, um positive Emotionen hervorzurufen und so die Bindung zu User zu erhöhen, verdeutlichen diesen Trend. Emotionales Design wird daher sowohl im B2B als auch im B2C-Sektor immer wichtiger. Die Integration von Elementen wie Gamification, personalisiertem Onboarding und humorvollen Mikrotexten wird in den kommenden Jahren zunehmend an Bedeutung gewinnen.
Growth-Design & Hyper-Personalisierung
Growth-Design ist eine Denkweise und Methodik, die darauf abzielt, das Userengagement, die Userbindung und das allgemeine Unternehmenswachstum voranzutreiben. Durch kontinuierliche Experimente und Optimierung wird ein Fokus auf Ästhetik, Prototyping, Geschäftssinn und Strategie gelegt.
Hyper-Personalisierung, ein Schlüsselelement dieser Denkweise, ermöglicht es Designern, Erlebnisse zu schaffen, die besser auf die Nutzer eingehen, deren Zufriedenheit und Loyalität steigern und letztendlich das Unternehmenswachstum fördern. In 2024 wird ein Anstieg von Growth-Designern erwartet, die nicht nur auf die Produktgestaltung, sondern auch auf Ästhetik, Prototyping, Geschäftssinn und Strategie fokussieren. Amazon ist ein Beispiel für Hyper-Personalisierung, da die Plattform personalisierte Empfehlungen basierend auf dem Verhalten der User bietet.
Künstliche Intelligenz (KI)
Künstliche Intelligenz wird 2024 eine entscheidende Rolle im UI/UX-Design spielen. KI wird sich stetig weiterentwickeln, im privaten sowie in beruflichen Bereichen. Einerseits trägt KI zum vorherigen Trend „Hyperpersonalisierung“ bei, andererseits erleichtert KI auch die Automatisierung von Prozessen. Besonders im Bereich der Kundensupport-Chats kann KI beispielsweise dabei helfen, User bei Problemen oder der Erstellung von Dokumenten zu helfen. Gute Beispiele hierfür sind Notion oder Canva. Insgesamt bietet KI neue Möglichkeiten, Bedürfnisse von Usern schneller und menschlicher zu lösen. Viel mehr wollen wir an dieser Stelle aber noch nicht verraten, haltet die Augen hier auf unserem Blog offen 👀 denn wir werden noch mehr Informationen dazu mit euch teilen.
Sprachbenutzeroberfläche (Voice User Interface)
Voice User Interfaces gewinnen weiter an Bedeutung, insbesondere mit dem Anstieg von Smart Speakern und sprachaktivierten Geräten. Vor allen Dingen in Bereichen, in denen Nutzende wenig mit Oberflächen interagieren können – beispielsweise während der Autofahrt – wird die Sprachsteuerung stetig ausgebaut und wird in Zukunft ein zentraler Fokus sein und bleiben. Sprachsteuerung und KI gehen hier Hand in Hand. Erfahrene Designer müssen intuitive und benutzerfreundliche VUIs gestalten, um eine natürliche und konversationsorientierte Erfahrung zu bieten. Ein Beispiel für ein gelungenes Voice User Interface ist Amazon Alexa, das eine intuitive Sprachsteuerung für verschiedene Funktionen bietet.
Bewegungsdesign
Der Parallax-Effekt, eine visuelle Technik zur Erzeugung von Tiefe und Immersion auf Websites oder Apps, bleibt relevant. Die Integration von interaktiven 3D-Objekten in Website-Designs wird in diesem Jahr zunehmen und zu nahtlosen und ansprechenden User Experiences beitragen. Ein gelungenes Beispiel hierfür ist die folgende Webseite: https://nasaprospect.com/ – ein Besuch lohnt sich!
Kategorie C: Zukunftsweisende Technologien
Zukunftsweisende Technologien treiben die Innovation im UX- und UI-Design voran und eröffnen neue Horizonte für immersive Erlebnisse. Augmented Reality (AR), Virtual Reality (VR), Non-Screen Interaction und andere fortschrittliche Ansätze revolutionieren, wie Nutzende mit digitalen Produkten interagieren. Diese Trends zeigen, dass die Zukunft des Designs von der Integration modernster Technologien und innovativer Konzepte geprägt sein wird.
AR/VR (Augmented Reality/Virtual Reality)
Augmented Reality (AR) und Virtual Reality (VR) werden voraussichtlich das UI/UX-Design in 2024 revolutionieren. Diese Technologien bieten immersive Erlebnisse, die die Interaktion und Einbindung in Produkte verbessern können. Von AR-unterstützten Einkaufserlebnissen bis hin zu VR-gesteuerten Gaming-Schnittstellen müssen Designer neue Möglichkeiten erkunden, um fesselnde und userzentrierte Designs in diesen immersiven Umgebungen zu schaffen. IKEA Place ist ein Beispiel für AR im Design, da die App es Usern ermöglicht, virtuelle Möbel in ihren realen Räumen zu platzieren.
In Kombination mit AR und VR wird die Glassmorphism-Ästhetik, die sich von frosted glass-ähnlichen Elementen inspirieren lässt, weiterhin relevant sein. Obwohl dieser Design-Trend schon seit Jahren existiert, ist er nach wie vor aktuell und wird in Zukunft noch an Bedeutung gewinnen, insbesondere durch die Einführung der neuen Apple Vision Pro.
Non-Screen Interaction
Darüber hinaus bezieht sich der UX-Trend „Non-Screen Interactions“ auf die Weiterentwicklung von User Experiences jenseits traditioneller Bildschirme. Hierbei werden innovative Technologien wie Augmented Reality (AR) und holografische Projektionen eingesetzt, um Interaktionen zwischen User und digitalen Inhalten ohne die Notwendigkeit von physischen Bildschirmen zu ermöglichen. Diese Trends repräsentieren einen Paradigmenwechsel, indem sie digitale Informationen nahtlos in die physische Umgebung integrieren und so eine immersive, bildschirmlose Interaktion schaffen. Beispiele hierfür sind der AI Pin, der durch holografische Projektion und künstliche Intelligenz eine revolutionäre Form der Interaktion ohne herkömmliche Bildschirme ermöglicht, sowie das räumliche Computing, das durch Virtual und Augmented Reality die Grenzen zwischen digitaler und physischer Realität verschwimmen lässt. Non-Screen Interactions bieten ein breites Spektrum an Anwendungen von der reduzierten Bildschirmzeit bis hin zu völlig neuen, immersiven User Experiences.
Diese Kombination von grundlegenden Prinzipien, emotionalen Elementen und zukunftsweisenden Technologien prägt die UX- und UI-Landschaft im Jahr 2024 und ermöglicht Designern, innovative und ansprechende User Experience zu gestalten. Ihr solltet diese Trends also auf keinen Fall aus den Augen lassen.
Hier haben Sie die Möglichkeit den Blog-Eintrag zu bewerten
Immer auf dem Laufenden bleiben!
Wir senden Dir ca. alle 2 Wochen eine Nachricht, wenn ein neuer Blog-Beitrag online ist.
Kein Spam, nur Wissen.
Autorenprofil
-
Business Development und Marketing Managerin
E-Mail schreiben
Spezialgebiet: Branding, Markendesign und Eventmanagement
Letzte Beiträge
- 22. Juli 2024EventsSmart Traffic: Zukunftsweisende Lösungen für urbane Mobilität
- 8. Juli 2024BeratungKI erfolgreich bei Konsumprodukten einsetzen
- 21. Juni 2024EventsWie viel KI will der Endkunde wirklich?
- 20. Juni 2024EventsUIG-Tagung 2024